01.07.2022
Review of June
Um die besten Bedingungen für die militärische Luftfahrt zu erzielen, hat das Forum der Militärischen Luftfahrt (FML) vor der parlamentarischen Sommerpause den Dialog mit der Luftwaffenführung und militärischem sowie zivilem Fachpersonal wieder aufgenommen. Auch die Gespräche im Deutschen Bundestag konnten erneut angeschoben werden.
„In den vergangenen Monaten ist der persönliche Austausch zu kurz gekommen, daher nutzen wir den aktuellen Slot umso intensiver“, betont der FML-Präsident Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert und hebt hervor, dass es in diesen Aussprachen ausschließlich um die Bedingungen der Menschen geht, die tagtäglich in der militärischen Luftfahrt tätig sind. Damit beschreibt Andreas Hubert kurz und knapp die ehrenamtliche Arbeit dieser Interessensvertretung.
Flieger am Boden
Zu Beginn der Urlaubszeit herrschen an den deutschen Flughäfen teils katastrophale Zustände. Personalmangel in allen Bereichen, vom Check-in über die Gepäckabfertigung bis zum Crew-Personal. Flugzeuge bleiben mit den Passagieren am Boden. Neben dem Fachkräftemangel ist auch der demographische Wandel ein Grund für den derzeitigen Zustand. Themenfelder, welche auch in der militärischen Flugsicherung durchschlagen und jederzeit zum Stillstand der Flotte führen könnte. Besonders deutlich wurde die Abhängigkeit, als es in dieser Woche bei der Deutschen Flugsicherung zu einem Softwareproblem kam.
Für die Durchführung der militärischen Flugsicherung, der Flugsicherungstechnik und der Flugberatung müssen daher neue Optionen in Betracht gezogen werden. Das FML bietet natürlich seine Mitarbeit und Alternativen an. Dabei helfen unter anderem auch Gespräche mit der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) bzw. der Deutschen Flugsicherung selbst. Ein erster guter Schritt war die Änderung des Ausbildungskonzepts an der Kaufbeuren Air Traffic GmbH, mit dem Ziel einer mehr praxisorientierten Ausbildung.
ILA 2022
2020 musste die internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin noch ausfallen. Die ILA 2022 war zwar deutlich kleiner, die Gespräche mit Teilnehmern aus der Rüstung und Vertretern der Bundeswehr waren dafür umso intensiver. Neben aktuellen Beschaffungsvorhaben kam in den Gesprächen auch die Ausbildung der Piloten und Flugzeugtechniker für die neuen in der Beschaffung stehenden Waffensysteme zur Aussprache. „Drohnen werden zukünftig eine zentrale Rolle spielen. Sie helfen uns bei der Aufklärung und zum Schutz der eigenen und verbündeten Truppen“, kommentiert Hauptmann Sebastian Schmöller, FML-Vizepräsident. Die Suche nach künftigen Piloten für das Waffensystem Heron TP wird ein wichtiges Thema für alle sein. „Das werden keine Piloten 2. Klasse sein, sondern hoch qualifiziertes Personal für ein Luftfahrzeug der Zukunft“, betonte Sebastian Schmöller. Auch hier müssen schnellstmöglich Gespräche geführt werden, um unsere Bestandskräfte mitzunehmen und sogleich einen Auf- bzw. Nachwuchs zu generieren.
Hohe Belastung
Die zeitliche Belastung durch kurzfristige Einsätze oder zusätzliche Aufträge war in allen Gesprächen mit den Kameradinnen und Kameraden deutlich spürbar. Umso bemerkenswerter ist der Stolz, in diesen exponierten Bereichen tätig sein zu dürfen und die Überzeugung, die Aufträge vollumfänglich erfüllen zu wollen. Ein Pfund, mit denen die Verantwortlichen behutsam umgehen müssen. „Wir werden auch weiterhin die Herausforderungen konstruktiv begleiten“, betonte Andreas Hubert und ergänzte, „das auch kleine Reibereien zu großen Zielen führen können“.