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06.02.2020

Auszüge aus dem 61. Jahresbericht des Wehrbeauftragten vom 28.01.2020 - Vollausstattung und Klarstand der Hauptwaffensysteme

Auch in Sachen Material gibt es viel zu tun.

Im aktuellen Jahresbericht des Wehrbeauftragten findet sich das Folgende:

 

Trendwende Material

Vollausstattung und Klarstand der Hauptwaffensysteme

(...) Bei der Luftwaffe sieht es mit der materiellen Einsatzbereitschaft nicht viel besser aus. Das Verteidigungsministerium beschreibt sie offiziell als „unverändert durch ein heterogenes Lagebild gekennzeichnet“. Im Bereich der fliegenden Waffensysteme bedürfe es einer differenzierteren Betrachtung. Alle laufenden Einsatzverpflichtungen könnten erfüllt werden.

Auch sei die notwendige hohe materielle Einsatzbereitschaft im Hinblick auf die Dauereinsatzaufgaben in Deutschland sowie das verstärkte Air Policing im Baltikum gegeben. Diesem positiven Teilaspekt steht allerdings der insgesamt bescheidene Umfang an tatsächlich nutzbarem fliegendem Gerät entgegen. Wesentliche Verbesserungen sind nach wie vor weder kurz- noch mittelfristig erkennbar. Auch das passt zu den aus den Medienberichten über- lieferten Zahlen. Danach soll von den 71 im Bestand befindlichen Hubschraubern CH-53 durchschnittlich nur ein Viertel nutzbar gewesen sein. Und bei einem Gesamtbestand von 93 TORNADOS sei es sogar weniger als ein Viertel gewesen. Für den in die Jahre gekommenen Jagdbomber wird es immer schwieriger, Ersatzteile zu bekommen. Daran werden Verbesserungen durch die „Agenda Rüstung und Nutzung“ nicht mehr viel ändern. Beide betroffenen Tornado-Geschwader warten auf das oder die Nachfolgemuster. Im aktuellen (halbjährlichen) Rüstungsbericht des Verteidigungsministeriums wird als geplantes Nutzungsdauerende allerdings immer noch „spätestens 2035“ angegeben.

Beim EUROFIGHTER konnte im Berichtsjahr die Zahl der Flugstunden endlich wieder erhöht werden, ein Lichtblick. Die insgesamt prekären materiellen und personellen Ressourcen bewirken aber, dass jetzt häufiger Soldaten nicht in Urlaub gehen oder Lehrgänge besuchen können; das betraf vor allem Piloten und Techniker.

Im Bereich des Lufttransports werden laufende Einsätze nun zunehmend mit Transportflügen des neuen A400M unterstützt. 31 Maschinen zählte die Bundeswehr Ende 2019 zum Bestand. Das hört sich gut an. Vollständig einsatzbereit soll allerdings nach Medienberichten 2019 auch hier nur ein Bruchteil der Maschinen gewesen sein. Von geplanten 7.200 Flugstunden seien nur 3.700 absolviert worden. Das Projekt ist gemessen am Meilenstein „FOC (Full Operational Capability)“ 148 Monate im Verzug und wird 1,6 Milliarden Euro teurer als geplant. Am Ende des Berichtsjahrs tauchte ein neues Problem mit lockeren Befestigungsmuttern an den Propellern auf, was zu einem Abnahmestopp und zu zusätzlichen regelmäßigen Überprüfungen der bereits abgenommenen Maschinen führte. Immer noch geht es deshalb nicht ohne die TRANSALL C-160 und die Hilfe alliierter Partner. Die Planbarkeit von Verlegungsflügen ist 2019 in einigen Bereichen wirklich besser geworden, aber noch nicht gut.

(...) Auch im Bereich der Marine-Luftfahrzeuge gibt es Probleme. Das Verteidigungsministerium verweist in dem offenen Teil des Berichts zur materiellen Einsatzbereitschaft darauf, dass die materielle Verfügbarkeit des sich in der Ausphasung befindlichen Hubschraubers SEA KING gerade noch ausreichend sei, um den Auftrag SAR über See zu erfüllen. Der als Nachfolger zulaufende SEA LION müsse erst noch die Einsatzprüfung bestehen. Desgleichen sei die Nutzung der Seefernaufklärer P-3C ORION aufgrund eingeschränkter Verfügbarkeit von Ersatzteil- und Verlegepaketen einer permanenten Priorisierung der möglichen Einsatzoptionen unterworfen. Mehr als zwei der ursprünglich gekauften acht Maschinen seien in der Regel nicht einsetzbar. Dennoch sieht die Marineführung ihre Teilstreitkraft „in guter Verfassung“. Diese Einschätzung teilen viele Soldatinnen und Soldaten gegenüber dem Wehrbeauftragten nicht. Kritisch wird vorgetragen: Die Marine brauche mehr Tempo beim Zulauf neuer schwimmender Plattformen und neuer Hubschrauber. Sie benötigt mehr Ersatzteile, mehr Werftkapazität, aber auch mehr Ausbildungsanlagen.

(...) die Beschaffung eines Nachfolgemusters für den Jagdbomber TORNADO, die Notwendigkeit für neue schwere Transporthubschrauber als Nachfolger für die CH-53 und der Ersatz für die erste Generation des EUROFIGHTERS bewegen sich jeweils in der Größenordnung von über fünf Milliarden Euro. (...)

  • Das Instandsetzungszentrum 13 meldete dem Bundeswehrdienstleistungszentrum Landsberg einen Bedarf an Leuchtfolien für das Cockpit des TORNADOS. Weisungsgemäß wandte sich das Dienstleistungszentrum an das BAIUD mit der Frage, ob man die (handelsüblichen) Folien selbst beschaffen könne. Das Bundesamt untersagte das zunächst, weil es sich beim TORNADO um ein (nicht handelsübliches) Waffensystem handele. Wegen der Dringlichkeit und Bedeutung des Gesuchs setzte sich das BAIUD mit dem BAAINBw in Verbindung und zeigte eine Beschaffungsübernahme durch das Dienstleistungszentrum Landsberg an. Das BAAINBw erteilte eine Freigabe und bat wiederum das BAIUD, das Bundeswehrdienstleistungszentrum Landsberg anzuweisen, die Folien zu beschaffen.

Eine gewisse Verschwendung von Zeit und Arbeitskraft war hier offenbar nicht zu vermeiden.

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