07.02.2018
Ausbildung im Ausnahmezustand
Bereits im vergangenen Jahr monierte das FML beim Kommando Luftwaffe die Ausbildungssituation im Bereich der militärischen Flugsicherung. Wir gaben zu bedenken, dass ein Einkauf von Lehrgangsplätzen bei der zivilen Flugsicherung das eigentliche Problem nicht zu lösen vermag, sondern lediglich an die Verbände verschiebe. Zur Kompensation des geringen Ausbildungsflugbetriebs an Flugplätzen der Bundeswehr müsse auf den „neuen“ Simulator zurückgegriffen werden.
Heute zeigt sich, dass die Lage nicht minder herausfordernd ist. Bei abnehmendem Klarstand einsatzbereiter Flugzeuge befinden sich derzeit bis zu 11 Soldaten in der Ausbildung zum Fluglotsen. Kameraden ohne Ausbilderberechtigung können lediglich Ihre Pflichtstunden zum Fähigkeitserhalt ableisten, müssen sich jedoch darüber hinaus mit der Zuschauertribüne abfinden.
Verteilt auf Früh- und Spätschicht können maximal acht Soldaten die Ausbildung durchlaufen.
Das Kommando Luftwaffe sieht vor, dass Auszubildende bereits nach zwei Wochen ihre Ausbildung am Platz aufzunehmen haben. In Ermangelung von Ausbildungskapazitäten kann dieser Befehl jedoch nur dergestalt umgesetzt werden, dass die Ausbildung zwar innerhalb der ersten Woche aufgenommen jedoch bereits am Folgetag wieder unterbrochen wird. Hintergrund für die Entscheidung der Führung war eine Beschwerdewelle der Auszubildenden an den Wehrbeauftragen der Bundeswehr. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich der Wehrbeauftragte erneut mit diesem Thema beschäftigen muss.
Schnell wird deutlich, dass es Führung und Basis am Gleichschritt fehlt. Es wird Zeit zuzuhören. Ansonsten bedarf es keiner Glaskugel um zu erkennen, dass weitere Probleme die Attraktivität der militärischen Flugsicherung beeinträchtigen werden.
Das FML bleibt dran!